Wohnsettings für Menschen mit Lernschwierigkeiten gesundheitsfördernd gestalten — Ein Verfahrenskatalog

Vorwort

Vorwort von Claudia Middendorf

Sehr geehrte Damen und Herren,
liebe Freundinnen und Freunde,

es war mir eine große Ehre und Freude zugleich, Schirmherrin des Projekts „Gesund leben: Besser so, wie ich es will!“ sein zu dürfen.

Eine gute Gesundheit ist die Grundlage für ein langes und glückliches Leben. Ein gesundes Leben mit Sport und Bewegung, Schlaf, Ernährung und Achtsamkeit kann sehr einfach sein – ist es aber nicht immer. Auch wenn man sich persönlich für eine gesundheitsfördernde Lebensweise entscheidet, kann es an der Gewährleistung der gesundheitlichen Chancengleichheit haken. Insbesondere Menschen mit kognitiven Beeinträchtigungen benötigen in ambulanten und stationären Wohneinrichtungen eine andere Heranführung an die Bereiche Bewegung und Ernährung. Sie können ihr Leben nicht immer den eigenen gesundheitlichen Vorstellungen entsprechend gestalten.

Eine bestmögliche Gesundheit für alle Menschen zu erreichen und zu mehr Gesundheitsbewusstsein zu motivieren, muss oberste Priorität sein.

Präventionsprojekte wie das des Forschungsinstituts für Inklusion durch Bewegung und Sport gGmbH und des Verbands der Ersatzkassen e.V. können die erforderlichen Grundlagen schaffen, der Inklusion einen Schritt näher zu kommen.

Als Schirmherrin mitzuerleben wie durch partizipative Netzwerkarbeit die Wohnsettings gesundheitsfördernd gestaltet werden können, stimmt mich zuversichtlich. Die „Hilfe zur Selbsthilfe“ eröffnet Menschen die Möglichkeit, ihr Leben selbstbestimmt zu gestalten und aktiv an der Gesellschaft teilzuhaben. Um Menschen in ihrer individuellen Lebenslage in der Art aufzubauen und zu stützen, so dass diese die Probleme in ihrem Leben wieder selbst bewältigen können, bedarf eines hohen Engagements. Ohne den Einsatz der in das Projekt involvierten Personen wie der Steuerungsgruppe, wäre eine Umsetzung nicht möglich. Die dortigen Vertreterinnen und Vertreter der Menschen mit kognitiver Beeinträchtigung können am besten beurteilen, welche individuellen Kompetenzen und Ressourcen einer Verbesserung bedürfen. Ganz im Sinne von „Besser so, wie ich es will!“

Ich bleibe bei dem, was ich beim Start des Projekts im Sommer 2020 gesagt habe: Als Expertinnen und Experten in eigener Sache eingebunden zu werden, bedeutet die Chance, wichtige Erkenntnisse aus diesem Projekt ziehen zu können und viele Menschen zu erreichen. Viele Monate später darf ich sagen: Wir sind noch nicht am Ziel, aber das was geschaffen wurde, wird den Betroffenen niemand nehmen können!

Ihre
Claudia Middendorf

Vorwort von Dirk Ruiss

Sehr geehrte Damen und Herren,

das Thema Prävention ist der vdek-Landesvertretung NRW ein großes Anliegen. Unter der Dachmarke „Gesunde Lebenswelten“ und im Auftrag der Ersatzkassen setzen wir seit 2016 innovative Präventionsprojekte um. Hierbei handelt es sich um Projekte zur Gesundheitsförderung in Lebenswelten sowie in ambulanten und (teil-)stationären Pflegeeinrichtungen. Das Ziel ist die Stärkung der gesundheitlichen Chancengleichheit.

Menschen mit kognitiven Beeinträchtigungen standen bisher leider kaum im Fokus der Prävention und wurden daher weniger erreicht. Mit dem Projekt „Gesund Leben – Besser so wie ich es will“ konnten wir das ändern: Die Ersatzkassen und das kompetente Team des Forschungsinstituts für Inklusion durch Bewegung und Sport (FIBS) haben hier gemeinsam nachhaltig zur Selbstbestimmung von Menschen mit Lernschwierigkeiten in ambulanten und stationären Wohneinrichtungen beigetragen. Wir haben uns besonders darüber gefreut, dass das FIBS dieses Konzept entwickelt und an uns herangetragen hat. Zudem waren wir sehr dankbar dafür, dass die Beauftragte der NRW-Landesregierung für Menschen mit Behinderung, Claudia Middendorf, die Schirmherrschaft übernommen hat.

Alle Maßnahmen des Projektes für einen selbstbestimmten, gesundheitsbewussten Alltag von Menschen mit kognitiver Beeinträchtigung wurden zusammen mit den am Projekt beteiligten Menschen und den betreuenden Fachkräften entwickelt. Die Stärke dieses Projektes liegt in dem durchgehend partizipativen Ansatz, bei dem alle voneinander lernen konnten.

„Gesund Leben“ hat auf diese Weise einen großen Beitrag dazu geleistet, Menschen mit Lernschwierigkeiten in ambulanten und stationären Wohnformen darin zu unterstützen, gesundheitsbezogene Entscheidungen zu treffen und auf diese Weise nachhaltig ihren Gesundheitszustand verbessert. Die Zusammenarbeit aller Beteiligten war sowohl bei der Erarbeitung der Konzepte als auch bei den weiteren Umsetzungsschritten stets konstruktiv und von Vertrauen geprägt. Wir haben gemeinsam mit dem Projekt Menschen durch eine gesundheitsfördernde Umgestaltung ihrer Lebenswelt unterstützt.

Die gemeinsam mit Expertinnen und Experten aus Wissenschaft und Praxis entwickelten Projekte aus dem Bereich „Gesunde Lebenswelten“ werden stets gemeinsam mit den Zielgruppen und Akteuren erprobt und weiterentwickelt. Dabei ist uns vor allem die hohe inhaltliche Qualität der von uns geförderten Projekte wichtig. Die hier bereitgestellten Materialen und das erarbeitete Wissen belegen, dass dieses Ziel erreicht wurde.

Besonders am Herzen liegt uns nun, dass das erarbeitete Wissen zu den gesundheitsfördernden Wirkungen aus dem Projekt auch nach Auslaufen der Finanzierung durch die Ersatzkassen nachhaltig gesichert und weiteren interessierten Trägern und Einrichtungen bereitgestellt werden kann.

Dem FIBS danken wir diesbezüglich für die herausragende Arbeit. 

Ihr 
Dirk Ruiss, Leiter der vdek-Landesvertretung NRW

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